Freizeitgestaltung in Coclesito: Schweineziehen, Stallmemory und Schaf-Fangverstecken

Wie es wohl in jeder Region unterschiedliche Spiele fuer die allerliebsten Kleinen gibt, so ist auch die Freizeitgestaltug bei uns auf der Granja etwas ... alternativer. Obwohl Internet und Fernsehen wegen des spaerlichen Stromangebots eher eingeschraenkt sind, gibt es immer wieder Aktivitaeten, die den sonst ruhigen Alltag hier etwas aufpeppen. Auch wenn man Coclesito eher nicht mit einem Urlaub vergleichen kann (und wenn dann nur als Urlaub von der Zivilisation), so kann man doch sagen, dass wir unseren eigenen Animateur haben. Der gute Robin findet immer wieder Aufgaben, die nicht nur den Koerper, sondern auch den Geist ansprechen.
Die Woche hatte er was neues fuer uns parat: Mit einem ausgewachsenen Eber ein wenig spazieren gehen. Wir sollten das Tier von der Farm zu einem anderen Haus im Dorf bringen, an das das Tier verkauft wurde. Vorab, vergesst alle Vorstellungen von kleinen, niedlichen Schweinchen mit Ringelschwanz, die a la Schweinchen Babe den Knudelinstinkt in einem wecken. Die Schweine hier sind gross, fett, dreckig, stinken und scheinen die Begruender des Sprichswort „Der frisst wie ein Schwein“ zu sein. Da waren also Corinna, Robin und ich und mussten dieses 200 Kilo Schwein durch das Dorf ziehen, nur leider wollte das Schwein nicht immer so, wie wir wollten. Ob es nun mal in eine andere Richtung wollte oder kurz stehen blieb bedeutete immer fuer uns eine enorme Kraftanstrengung, um das Tier wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Als es sich scliesslich auf der Strasse hinlegte und sich anfing im Dreck zu waelzen, mussten wir schliesslich anhalten, denn alles ziehen (meinerseits) und alles treten (von Robin aus) brachten das Tier erstmal nicht zum aufstehen. Nachdem ich jedoch den Gedanken aeusserte, dass wohl ein Tritt in die Kronjuwelen des Tieres es wieder etwas lebsamer machen wuerden, stand der Eber wieder auf, fast so als haette er mich gehoert. Auf dem Weg zum Haus des Kaeufers passierte ausser einem kleinen Angriff einer Hundemeute nicht mehr viel. Beim Abschied von unserem neuem Freund, gestand Robin uns, dass wir das Tier zur Schlachtbank gefuehrt hatten,... Schade, aber wenigstens bin ich schon einmal mit einem Schwein spazieren gegangen!

Eine andere unterhaltsame Freizeitgestaltung, mit der Robin fuer uns aufwartet, ist Stallmemory. Ihr alle werdet wohl Memory kennen, nun wir spielen das ganze etwas anders. Es gibt auf der Farm insgesamt 6 Staelle fuer die Schafe und es gibt insgesamt 21 Schafe, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass das Inzestschafe sind und die alle miteinander verwandt sind, so aehnlich wie sich manche von denen sind. Corinnas und meine Aufgabe ist es also, jedes Schaf in seinen Stall zu stecken. Bis auf das einzige maennliche Schaf, das seinen eigenen Stall hat, muessen wir 20 Schafe auf 5 Staelle aufteilen. Eigentlich nicht so schwer denkt ihr, 20 durch 5 ist ja 4? Nichts da! Die haben ihre festen Plaetze! In einen Stall kommt zum Beispiel eine Schafmutter mit ihren 2 Kleinen. In einen anderen Stall kommen gleich 3 Erwachsene Schafe und 2 Kleine. Und waere diese Art von Memory nicht schon schwer genug, so muss man die sadistische Ader der Schafe bedenken. Oeffnet man einen Stall, um ein Schaf herauszunehmen um es in seinen richtigen Schlafplatz zu stecken, so wollen alle anderen Schafe im Stall mit aus buechsen, da die Viecher ja ihren verdammten Herdentrieb haben!!! Ahhh furchtbar :D

Manchmal passiert es aber auch, dass wir die Schafe aufteilen und auf einmal merken, oouups, da fehlt ja eins. Das fuerht uns zur naechsten Moeglichkeit der Freizeitgestaltung, Schaf-Fangverstecken. Das Spiel funktioniert wie folgt: Das Schaf (meistens ein Schaefchen) versteckt sich irgendwo auf der Farm, weil es irgendwann im Laufe des Tages den Anschluss zur Herde verpasst hat und Corinna und ich machen uns auf die Suche. Das vorletzte Mal hat es sich in der Naehe des Stalls versteckt und Corinna hat das Schaf aufopfernd gerettet, ohne dabei auf ihre eigene hygienische Verfassung zu achten. Heute aber, war das Schaf in der Naehe der Brutstaette der Enten und ist planlos durch die Gegend gestapft. Wir konnten das kleine Tier aber nicht einfach so einfangen, da es sonst wohl einfach Fersengeld gegeben haette und bei unsere Glueck bestimmt im Teich ertrunken waer. Also habe ich mich in bester Wolfsmanier an das Schaefchen angeschlichen. Nachdem ich einmal den ganzen Teich umrundert habe und mich durch das Dickicht an den Enten vorbeigeschlichen habe, versteckte ich mich hinter einem Stein und wartete, bis das Tier mit den Ruecken zudrehte. Mit meiner Hose in Tarnfarben und der Machete am Guertel habe ich wohl eher den Eindruck eines Wilddiebes gemacht, als der eines Hirten in Spee. Nichts destotrotz habe ich mich in bester Bundeswehrmanier an das nicht ganz so intelligente Tier angeschichen (Ich bin mir sicher, mein Vater waere Stolz auf mich gewesen!). Obwohl ich einmal fast ueber meine eigenen Fuesse gefallen waere und mir die Machete die ganze Zeit furchtbar laut gegen die Seite geschlagen hat (ich habe mich zwischendurch verflucht dass ich sie nicht vorher abgenommen hatte!) schaffte ich es, mich bis auf wenige Meter dem Schaefche zu naehern. Ich wollte mich scon drauf schmeissen, als es ploetzlich hinter den Beinen des (einzigen!) Pferdes vorbeigelaufen ist und sich es dort erstmal gemuetlich gemacht hat. Ich wollte das Pferd dann doch lieber nicht erschrecken, waehrend mein Kopf auf halber Hoehe der Beine und in perfekter Reichweite zum austreten war, weshalb ich doch noch ein wenig wartete. Letztendlich ging das Schaefchen doch weiter und ich schmiss mich mit einem Satz auf das Tier und trug es unversehrt zurueck zum Stall. Das waere ein toller Einsatz gewesen, haette mich das bloede Schaf auf dem Weg zurueck nicht auch noch getreten...

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Panama Stadt hat 700 Einwohner. Das sind mehr als 1/5 aller Menschen in Panama! Wikipedia meint sogar, das es wirtschaftlich her eine Weltstadt ist! Hier liegen 8 der 10 grö0ßten Hochhäuser in Lateinamerika. Die Stadt wurde von den Spaniern 1519 gegründet und liegt heute am Ostende vom Panamakanal. Hier findet man auch die einzige Bahnverbindung im ganzen Land. Sie verbindet Panama Stadt mit Colón miteinander. Ich bin mal gespannt ob ich die fahren werde ;)

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Zuletzt aktualisiert: 15. Mai, 23:19

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